Mit dem Wohnmobil durch die endlose Weite Schottlands
Schottland. Sanfte grüne Hügel und schroffe Klippen. Der raue Nordatlantik und riesige Schafherden. Die endlosen Highlands und Ruinen uralter Burgen. Schon so lange stand dieses Ziel auf unserer Reiseliste. Als Fotografen und Reiseblogger träumten wir vom wunderschönen Licht und der Endlosigkeit der Isle of Skye, von langen Wanderungen durchs Nirgendwo, vom dramatischen schottischen Himmel und von uralten Städten voller Atmosphäre.
Wenn Schottland, dann im Wohnmobil – das stand für uns von Anfang an fest. Wir lieben die endlose Freiheit, die diese Art des Reisens uns bietet. Der Kontakt mit der Natur, mit der rauen Wildnis – und die großartigen Möglichkeiten, die wir als Fotografen davon haben. Überall übernachten zu können, ganz unabhängig und spontan direkt an den allerschönsten Spots, bietet uns die Möglichkeit, gleich morgens als erste vor Ort zu sein – ganz allein in der Stille und der Magie des ersten Lichts des Tages. Es bietet uns die Möglichkeit, die klare Nacht unter der Milchstraße zu erleben und diejenigen abgelegenen, fantastischen Orte zu erkunden, nach denen es uns so sehnt.
Reisen mit dem Wohnmobil bedeutet für uns tatsächliches „Da-Sein“, Da-Sein in der Natur, in der schottischen Wildnis – und nicht „Anschauen für ein paar Stunden und dann ab in die Stadt zum Hotel“.
Für unser Vorhaben suchten wir ein kleines, kompaktes Wohnmobil, mit dem wir auch auf kleinen Bergstraßen bequem fahren können und problemlos überall eine Parkgelegenheit finden – aber das uns trotzdem genug Platz bietet für all unser Fotoequipment. Wir wollten möglichst autark leben, also nicht auf Campingplätze angewiesen sein, immer selbst kochen und viel Stauraum für Vorräte haben. Trotzdem sollte natürlich auch der Komfort für uns nicht zu kurz kommen – nach einem langen Tag des Fotografierens auf anstrengenden Wanderungen sehnen wir uns nach einem bequemen Bett und Gemütlichkeit. Der ACT 590 Plus von Ahorn war perfekt für uns. Tatsächlich bot er uns noch mehr Stauraum als wir brauchten, war dabei aber so kurz und kompakt, dass er sehr entspannt überall zu fahren war – im Stadtverkehr Edinburghs und auf den sich windenden, schmalen Straßen des schottischen Hochlands.
Von Frankfurt aus ging es los. Über Belgien und Frankreich, von Calais nach Dover über das Meer, fuhren wir einmal durch ganz Großbritannien bis in den hohen Norden und in die endlose Weite Schottlands. Zwei Wochen unfassbarer Schönheit lagen vor uns – zwei Wochen voller freundlicher Menschen, alten Ruinen, atemberaubender Landschaften. Zwei Wochen voller Erkundungen und Entdeckungen eines Landes, das noch beeindruckender war als in unseren Vorstellungen. Zwei Wochen, in denen wir unglaublich froh über unsere Wohnmobil-Entscheidung waren, weil sie uns eine unfassbare Freiheit und Spontanität ermöglichte, und Fotomotive, die wir sonst wohl niemals morgens um 5 Uhr fernab jeder Zivilisation entdeckt hätten.
Im Wohnmobil hatten wir die allerschönste Aussicht aus unserem „Schlafzimmerfenster“ immer dabei. Wir übernachteten direkt am herrlichen Loch Lomond – das Wellenrauschen im Ohr. In Glencoe schliefen wir mitten in den rauen Bergen und im überwältigenden Sonnenuntergang von Duncansby einsam an der Steilküste – den tosenden Nordatlantik unter und die Papageientaucher neben uns. Wir fuhren 5500 Kilometer durch unglaubliche Landschaften – die selbst uns als viel gereiste Landschaftsfotografen sprachlos machten. Jeden Morgen standen wir um 5 Uhr draußen vor unserem Wohnmobil an den allerschönsten Plätzen des Landes, völlig alleine in absoluter Stille, und genossen die Sonne, die langsam über den Horizont kam und das herrliche Land in das erste Licht des Tages tauchte.
Nach unseren morgendlichen Foto-Wanderungen frühstückten wir im Freien – bei den erstaunlich milden 20°C des schottischen Aprils wohl der beste Start in den Tag, den wir uns wünschen konnten.
Unser Herz verloren wir an die Isle of Skye, jene mitten im Himmel zu liegen scheinende Insel, die wohl zu den schönsten Orten gehört, die wir jemals sehen durften. Die Natur, die uns hier erwartete, ist von unbeschreiblicher Schönheit und am liebsten wären wir für Monate hiergeblieben – in unserem Wohnmobil, nicht in einem Haus, um jeden Morgen an einem anderen Ort aufwachen zu können.
Campingplätze besuchten wir in Schottland tatsächlich niemals zum Übernachten, sondern nur einige Male tagsüber, um unser Frischwasser aufzufüllen und Abwasser und Toilette zu leeren. Gegen ein paar Pfund Gebühr ist das fast überall möglich – und komfortable Duschen und ein freundliches Gespräch gibt es immer noch dazu.
Mit mehreren tausend Fotos, vielen Stunden Filmmaterial und Erinnerungen für unser ganzes Leben führten uns die Straßen nach zwei Wochen wieder durch immer flacher werdende Landschaften, schließlich durch England zu unserem Zuhause in Deutschland.
Das raue Schottland – wir vermissen es. Vermissen die tägliche neuen Ausblicke aus unseren Fenstern, die stille Dunkelheit der Nacht und die niemals endende Weite. Auf ein nächstes Mal, traumhaftes Schottland. Auf ein nächstes Mal in unserem Zuhause auf vier Rädern!
Über die Autoren
Sina und Jan sind Fotografen, Autoren und Reiseblogger. Auf ihren Reisen um die Welt entdecken sie ferne Länder und abgelegene Orte. Auf ihren Fotos zeigen sie die magische Schönheit unserer Welt – und laden zum Träumen ein.